Aktueller Holzmarkt
Rundholzverkauf ist Vertrauenssache und wir als Dienstleister bieten Ihnen genau die Leistungen, die Sie benötigen.
Unsere Leistungen im Überblick:
- Beratung
- Organisation und Betreuung Ihres Holzeinschlags
- Holzvermarktung
- Transparente und nachvollziehbare Abwicklung
Holzmarkt
Dämpfer statt Sommermärchen
Die Hoffnungen auf eine rasche Erholung der deutschen Wirtschaft haben einen Dämpfer erhalten. Ifo-Chef Clemens Fuest: „Dämpfer statt Sommermärchen für die deutsche Konjunktur.“ Der wichtige Ifo-Index für das Geschäftsklima sackte im Juni überraschend ab, statt – wie von Analysten erwartet – weiter in die neutrale Zone zu klettern. Nun musste Ifo-Chef Fuest feststellen: „Die deutsche Wirtschaft tut sich schwer, die Stagnation zu überwinden“. Vor allem der produzierende Bereich und das Bauwesen befinden sich weiterhin in einer Rezession. Aktuelle Einschätzungen gehen sogar von einer weiteren Verschlechterung für die kommenden Monate aus.
Fichten-/Tannen-Kurzholz (i.d.R. 4,10 m und 5,10 m)
Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Die Preise sind auf das Vorjahresniveau zurückgefallen.
Nassschnee und Wind haben im Winter 2023/2024 ein hohes Schadholzaufkommen verursacht. Bedingt durch die ungünstige Witterung wurden die Hauptmengen ungewöhnlich spät bereitgestellt (siehe Abb.). Dies traf auf Sägewerke, die sehr gut mit Rundholz versorgt waren und mit konjunkturbedingten Absatzschwierigkeiten in der Bauwirtschaft zu kämpfen hatten.
Das Zusammentreffen der oben genannten Faktoren führte zu einer äußerst schleppenden Abfuhr. Die Werke kontingentierten die Anlieferungen, sodass die Frächter nur eine limitierte Anzahl an Fuhren anliefern durften. Die im Mai nahezu durchgängige Blockabfertigung an der Tiroler Grenze und die vielen Feiertage sorgten für weitere Verzögerungen. Aufgrund der Witterung der vergangenen Monate war die Befahrbarkeit der Forststraßen mancherorts eingeschränkt. Die Waldlager wurden aber im Juni abgebaut und die Abfuhrzeiträume auf wenige Tage reduziert.
Langholz (i.d.R. 16-20 m zzgl. Zumaß)
Der Langholzmarkt ist derzeit ruhig. Erfahrungsgemäß steigt das Kaufinteresse im (Spät-)Sommer bei einzelnen Sägewerken wieder an, wenn das wintergeschlagene Holz aufgebraucht ist. Bei Interesse bitten wir um Absprache mit Ihrem WBV-Holzvermittler. Eine terminlich flexible Bereitstellung erleichtert eine kurzfristige Vermarktung.
Industrieholz
Die Lager der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind ebenfalls sehr gut bevorratet. Ein großer Abnehmer der Plattenindustrie hat sich derzeit aus dem Privatwaldsektor zurückgezogen.
Der Abtransport bereitgestellter Industrierundholzmengen erfolgt kontinuierlich, durch den Wegfall eines Abnehmers dauert hier die Abfuhr etwas länger.
Die Preise sind aktuell stabil.
Energieholz
Am Hackschnitzelmarkt ist die Lage derzeit angespannt. Zusätzliche Mengen sind häufig nur mit Preisnachlässen abzusetzen. Ein geringer Verbrauch in der vorangegangenen Heizsaison und entsprechend hohe Lagerstände sowie ein großes Angebot, teilweise auch aus dem Industrierundholzsektor, dämpfen die Nachfrage.
Die Preise für Waldhackgut haben saisonbedingt nachgegeben.
Brennholz
Der Absatz von Stammware in Brennholzqualität ist momentan eher schwierig. Die Nachfrage nach ofenfertigem Brennholz ist vorhanden. Zur Orientierung finden Sie eine Liste mit Mindestpreisen für ofenfertiges Brennholz auf unserer Homepage unter https://wbv-rosenheim.de/holzmarkt
Laubholz
Generell gilt: Laubholz ist ein Saisonprodukt. Es darf nur außerhalb der Saftzeit, also vom Spätherbst bis zum ausgehenden Winter, geschlagen werden. Die Käufer nehmen i.d.R. kein im Saft geschlagenes Holz ab! Windwürfe sollten am Wurzelstock verbleiben und so bis in den Herbst gerettet werden.
Aussichten
Die kühle und nasse Witterung im Mai und Juni hat die Borkenkäferentwicklung etwas eingebremst. Dennoch sind die Fangzahlen des Monitoringsystems außergewöhnlich hoch. Zusätzlich zum Buchdrucker ist auch der Kupferstecher vermehrt zu finden. Daher sollten auch Stangenhölzer sowie der Kronenbereich verstärkt auf Stehendbefall kontrolliert werden.
Aufgrund der schwer einschätzbaren Holzmarktlage ist es umso wichtiger, die Preise und Aushaltungen rechtzeitig in der Geschäftsstelle oder bei Ihrem zuständigen Holzvermittler abzufragen und Mengen zeitnah anzumelden.
Bitte beachten Sie unbedingt den Artikel zur Lagerung von Rundholz!
Michael Heffner, Geschäftsführer
Holzexport
Noch im Jahr 2020 hatten wir bundesweit ein massives Überangebot von kalamitätsbedingtem Rundholz auf dem Markt, welches nicht abgesetzt werden konnte.
Dieses Überangebot hatte auch negative Konsequenzen auf die Regionen, die außerhalb der großen Schadgebiete lagen. Der „normale“ Holzmarkt war quasi zusammengebrochen. Dass sich unser Holzmarkt so schnell erholt hat, ist auch dem Export zu verdanken.
Schon immer wurde ein Teil des Rund-und Schnittholzes, welches in Bayern anfällt und produziert wird, in andere Länder exportiert. Der Holzexport ist für den Waldbesitz und die Holzindustrie unverzichtbar.
Insbesondere bei hohen Kalamitätsholzanfällen ist der Export von Holz wichtig geworden. Ohne diesen Export hätten wir in Deutschland die letzten Jahre ein erhebliches „Kalamitätsholzentsorgungsproblem“ gehabt. Das Holz würde in unseren Wäldern „vergammeln“, durch die Holzatmung Kohlenstoff in die Atmosphäre abgeben und damit die CO2-Problematik verschärfen sowie ein zusätzliches Waldschutzproblem verursachen.
„Holz der kurzen Wege“
Das Ziel der WBV Rosenheim ist es, v.a. den regionalen Markt zu bedienen. Aus o.g. Gründen kann aber auch der internationale Absatz seine Berechtigung haben.
Laubholz
Generell gilt, Laubholz ist ein Saisonprodukt. Es darf nur außerhalb der Saftzeit, also
vom Spätherbst bis zum ausgehenden Winter geschlagen werden. Die Käufer nehmen
i.d.R. kein im Saft geschlagenes Holz ab!
Laubholzsammelverkauf 2024/2025
Auch heuer wird die Waldbesitzervereinigung Rosenheim das Laubholz auf dem Holzlagerplatz bei Marienberg, Gemeinde Schechen, zum Verkauf anbieten. Kaufinteressenten haben die Möglichkeit, bis Anfang Februar schriftliche Angebote abzugeben (Submissionsverfahren). Den Zuschlag erhält das jeweilige Höchstgebot.
Um eine geregelte Abwicklung zu gewährleisten, müssen die Stämme bei Ihrem Holzvermittler rechtzeitig gemeldet werden. Dieser vermisst die Stämme, erstellt die Holzlisten und kann Sie auch beim richtigen Auslängen beraten. Dazu müssen die Stämme bereits gefällt und ausgeastet sein.
Der späteste Meldetermin ist der 16.12.2024
Das Holz muss an einer jederzeit LKW-befahrbaren Straße gelagert sein. Mehraufwand durch nicht fachgerechte Lagerung (verstreut liegende Stämme oder nicht mit LKW befahrbar) wird mit den derzeitigen LKW-Stundensätzen verrechnet und bei der Verkaufsabrechnung in Abzug gebracht. Die Abfuhr erfolgt fortlaufend.
Welche Qualitäten die angebotenen Stämme haben dürfen, hängt stark von der Nachfrage der unterschiedlichen Baumarten ab.
- Eiche: Immer noch sehr gute Nachfrage, auch astig.
- Bergahorn: Nur sehr gute Qualität wird höher bezahlt, Durchmesser ab 40 cm.
- Esche: Nur außerordentlich gute Qualitäten (gerade und astfrei) mit starkem Durchmesser, Braunkern ist kein Ausschlußkriterium.
- Obstbäume: Gute Nachfrage, Mindestmittendurchmesser 30cm
- Ulme (auch abgestorben) erzielt gute Preise.
- Walnuß (ohne Wurzel) ist gesucht.
- Buchen: Nur Spitzen-Qualität (astfrei, gerade, kein Drehwuchs, wenig bis keinen Kern, Durchmesser ab 50 cm.
- Schwarzerle, Birke wird kaum/nicht nachgefragt.
Länge aller Baumarten: 3,0 m – 7,0 m, in 0,5 m Stufen plus Zumaß mind. 20 cm. In Ausnahmefällen sind auch abweichende Längen möglich (Obst, Exoten, Raritäten).
Laubholzverkauf ab Waldstraße
Neben der Submission haben Sie auch die Möglichkeit, Ihr Stammholz ab Waldstraße
verkaufen zu lassen. Diese Verkaufsart bietet sich in folgenden Fällen an:
Eschenholz wird derzeit aufgrund des Eschentriebsterbens vermehrt eingeschlagen.
Bei unserem aufwändigeren Laubholzsammelverkauf sind nur für Qualitätsstämme
höhere Preise zu erwarten. Für durchschnittliche bzw. schlechtere Qualitäten kann die
Vermarktung vor Ort die bessere Alternative sein. Gleiches gilt auch für die Hölzer, die
momentan nicht so gefragt sind, wie z.B. die Buche.
Wenn Sie den Zeitraum zur Meldung bei der Submission nicht einhalten können, kann
das anfallende Laubholz auch später noch vermarktet werden. Trotzdem gilt: Je früher
der Zeitpunkt der Vermarktung innerhalb der Saison, desto besser ist
Laubstammholz abzusetzen.
Bedenken Sie jedoch, dass vor Ort verkaufte Hölzer so gelagert werden sollten, dass
sie gegebenenfalls auch länger liegen bleiben können. Die Abfuhr kann sich
erfahrungsgemäß z.T. bis ins Frühjahr hineinziehen.
Welche Baumarten wie zu vermarkten und wie abzulängen sind, besprechen Sie
bitte mit Ihrem Holzvermittler.
Empfohlene Mindestpreise
Folgende Mindestpreise für ofenfertiges Brennholz sollen als Orientierung dienen und sind nicht verbindlich:
Holzart | Länge | 1 Ster Brennholz ersetzt ca. Heizöl in ltr. | |||
1 m | 50 cm | 33 cm | 25 cm | ||
Buche | 160 € | 170 € | 180 € | 190 € | 190 |
Eiche / Ahorn / Esche | 150 € | 160 € | 170 € | 180 € | 190 |
Sonst. Laubholz (z.B. Erle,Linde) | 110 € | 120 € | 130 € | 140 € | 170 |
Nadelholz | 100 € | 110 € | 120 € | 130 € | 130 |
Maßeinheiten
Scheitholz wird in den unterschiedlichsten Verkaufsmaßen angeboten, wobei der Raummeter (Ster) am häufigsten verwendet wird.
Festmeter (fm): 1m x 1m x 1m reines Holz ohne Hohlräume
Raummeter (Ster): 1m x 1m x 1m lose geschichtetes Holz mit Hohlräumen (=Grundpreis)
Schüttraummeter (SRm): 1m x 1m x 1m lose geschüttetes Holz mit Hohlräumen
1 Festmeter (m³) = ca. 1,4 Raummeter (Ster) Scheitholz
Wird das Holz kleingeschnitten (33cm oder 25cm), und „ordentlich“ gestapelt entsteht durch die engere Schichtung ein Maßverlust. Gleiche Holzmenge benötigt weniger Raum. Man spricht von Stückholz.
1 Raummeter Stückholz 33cm = ca. 0,8 Raummeter (Ster)
1 Schüttraummeter Stückholz = ca. 0,7 Raummeter Scheitholz